Bezeichnung (lat. erodere = abnagen) für den natürlichen Prozess im Gesteinskreislauf, bei dem die Erdoberfläche durch fließendes Wasser, Wind oder Eis (Gletscher) abgetragen, ausgespült oder ausgefurcht wird. Dieser Bestandteil der Landschaftsformung ist in der Landwirtschaft gefürchtet, da sie fruchtbare Böden dauerhaft schädigen können.
Im Weinbau ist Erosion ein bedeutendes Problem, das vor allem durch großflächige, nicht unterbrochene Monokulturen entsteht. Diese sind in speziell Rebanlagen zwangsläufig gegeben, da durchgehende Rebzeilen für Pflege, Weinlese und Mechanisierung mit zum Beispiel Ernte-Maschinen erforderlich sind. Dadurch fehlt der schützende Bewuchs durch andere Pflanzen, der Boden liegt oft offen und ist somit ungeschützt den Erosionskräften ausgesetzt.
Weingärten sind häufig in sehr steilen Hanglagen angelegt, um eine bessere Exposition (Sonneneinstrahlung), natürliche Drainage und Mikroklima-Vorteile zu nutzen. Diese Topographie begünstigt jedoch die Abtragung von Bodenmaterial durch Regenwasser (Oberflächenabfluss) und durch Wind. Besonders bei Starkniederschlägen kann es zu massiven Bodenschäden kommen, wenn die Erde nicht ausreichend geschützt ist. Dadurch gehen fruchtbare Bodenschichten verloren, und langfristig leidet die Bodenstruktur sowie die Ertragsfähigkeit der Rebanlage.

Bild links: Das Einsickern des Wassers in den Boden wird durch eine Begrünung begünstigt. Bild rechts: Durch einen harten Oberboden kann das Wasser nur in einem begrenzten Umfang eindringen und das verursacht eine...
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach