Der holländische Gouverneur Simon van der Stel (1639-1712) erwarb im Jahre 1685 südöstlich von Kapstadt im heutigen Südafrika ein etwa 750 Hektar großes Grundstück, das er nach der von ihm geschätzten Tugend „Constantia“ (Beharrlichkeit) nannte (nicht nach seiner Frau - wie man oft liest - denn die hieß Johanna). Er war aber nicht der erste, denn schon drei Jahre zuvor wurde dort ein Weingut gegründet, das noch heute unter dem Namen Steenberg besteht. Stel baute den Besitz zu einem fürstlichen Gut aus und beschäftigte sich mit Obst- und besonders mit Weinbau. Großen Wert legte er auf Hygiene. Er experimentierte mit verschiedenen Rebsorten wie Palomino (die er Fransdruif nannte), Sémillon (die er Wyndruif nannte), Chenin Blanc (in Südafrika Steen genannt) und Pontac (Teinturier du Cher). Aus der weißen Sorte Muscat de Frontignan (in Südafrika für Muscat Blanc) wurde ein zum Teil gespriteter Süßwein produziert, der weltweit legendären Ruf erlangte und an alle Herrscherhäuser in Europa geliefert wurde. Es gab damals weiße, bernsteinfarbene und rote Varianten.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)