Die weiße Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Silvaner x Pinot Gris (was durch 2012 erfolgte DNA-Analysen bestätigt wurde). Synonyme sind FR 21-5 und (in der Schweiz) Freiburger. Die Kreuzung erfolgte 1916 durch den Rebenzüchter und Gründungsdirektor Dr. Karl Müller (1881-1955) am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (Baden-Württemberg). Der erste Name war Freiburger, der dann 1958 aus saatgutrechtlichen Gründen in Freisamer geändert wurde. Der jetzige Name leitet sich von Freiburg und dem die Stadt durchfließenden kleinen Fluss Dreisam ab.
Das Zuchtziel war eine Verbesserung des damals sehr ertragsarmen und -labilen Ruländer (Pinot Gris) mit lediglich etwa 1.000 bis 1.500 Liter Traubenmost pro Hektar. In der Folgezeit wurde durch Klonenselektion bei der Sorte Ruländer/Grauburgunder eine weitgehende Verbesserung erzielt. Deshalb ist die Bedeutung der Rebsorte Freisamer extrem zurückgegangen. Die mittel bis spät reifende Rebe erbringt säurebetonte Weißweine. Sie wird in Deutschland (3 ha) und in der Schweiz (5 ha) angebaut. Im Jahre 2016 wurden insgesamt acht Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik D-STATIS und Kym Anderson). Einen kleinen Bestand soll es auch in England geben.
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Lothar Lindner
Innsbruck