Dieses Verfahren (auch Nassaufbesserung) wird nach dem Erfinder Ludwig Gall (1791-1863) auch als als Gallisierung bezeichnet. Darunter versteht man den Zusatz von in Wasser aufgelöstem Trockenzucker (Saccharose) zum Traubenmost vor oder während der Gärung. Durch Vergärung dieses Zuckers wird der Alkoholgehalt des Weins erhöht und der Anteil der titrierbaren Säuren verringert. Durch das Wasser als Lösungsmittel wird aber auch der Wasseranteil erhöht. Die Verwendung des Zuckerwassers unterlag in Deutschland Höchstgrenzen. Die Nasszuckerung wurde durch das Weingesetz 1971 in Deutschland verboten, durch Übergangs-Regelungen aber bis 1975 erlaubt; in Österreich war dies immer schon untersagt.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien