Schon der römische Universalgelehrte Plinius der Ältere (23-79) sprach von einem „Vinum trebulanum“ aus einem Ort namens Trebulanis in Kampanien. Und Petrus de Crescentiis (1230-1320) beschrieb 1303 den Trebbiano als edlen, haltbaren Wein. Aber eigentlich ist es falsch, von einer Rebsorte zu sprechen. Im Jahre 2001 wurde das Ergebnis einer Studie veröffentlicht. Gemäß DNA-Analysen bestehen zwischen den vielen Trebbiano-Sorten kaum verwandtschaftliche Beziehungen. Es wäre also falsch, von einer Rebsorten-Familie zu sprechen (dasselbe Phänomen gilt auch für die vier Namensgruppen Lambrusco, Malvasia, Muskateller und Vernaccia). Gemeinsamkeiten bestehen aber bezüglich weißlich-gelber Beerenfarbe, Traubengröße, Frosthärte, sowie hohem Ertrag. Auch im Geschmack sind sich einige recht ähnlich - eher extraktschwach mit geringem Alkoholgehalt, jedoch kräftiger Säure. Deshalb werden sie auch für Destillation verwendet.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach