Bezeichnung (in der Botanik auch Knospe oder Gemma) für den jugendlichen Zustand eines neuen Sprosses bzw. Triebes. Beim Rebstock befindet sich das Auge in den Blattachseln an den Nodien (Knoten) von einjährigen Trieben, weshalb es auch als Achselknospe oder Axillarknospe bezeichnet wird. Das sogenannte Winterauge besteht aus verholzten Hüllblättern, die in mehreren Lagen übereinander geschichtet sind und die primären, bereits vordifferenzierten Anlagen des Neutriebs umhüllen. In Miniaturform bereits zu erkennen sind die Triebsegmente der Sprossachse mit den seitlich angewinkelten Anlagen für Blätter (Laub), Ranken (Befestigungsorgane) und Blütenstände (Gescheine). Die Hohlräume in der Knospe sind mit feinen Wollhaaren ausgefüllt, so dass die Triebanlage während der Winterruhe bis zum Austrieb im Frühjahr vor physischen Verletzungen, Frost und Nässe geschützt ist. An der Stelle der Nodien befindet sich das Diaphragma (Holzbrücke).
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)