Im Bundesstaat im Mittelwesten der USA mit der Hauptstadt Jefferson City wurde der Weinbau Anfang des 19. Jahrhunderts von Einwanderern aus Deutschland und der Schweiz beeinflusst. Die Gegend um den von Deutschen im Jahre 1832 gegründeten Ort Dutzow wird auch heute noch Missouri-Rheinland genannt. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) löste für einige Zeit Missouri den Bundesstaat Ohio als das rebenreichste Land der damaligen USA ab. Im Jahre 1873 machte der französische Biologe Jules Émile Planchon (1823-1888) eine Studienreise im Zusammenhang mit der Reblauskatastrophe und traf dort mit dem für Missouri zuständigen Entomologen Charles Valentine Riley (1843-1895) zusammen. Als Folge wurden von Rebschulen des Bundesstaates Millionen von Unterlagen nach Frankreich und andere Länder im Kampf gegen die Reblaus geliefert. Unter anderem waren dies vom Züchter Hermann Jaeger (1844-1895) kreierte Sorten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Missouri der zweitgrößte Weinproduzent der Nation und errang auch internationales Ansehen, doch vor allem durch die amerikanische Prohibition (1920-1933) kam es zu einem Niedergang.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien