Beginn und erster Arbeitsschritt bei der Weinbereitung. Der traditionell als Weinlesebann bezeichnete Beginn wurde früher von den amtlichen Organen jährlich festgelegt und nach altem Brauch durch das Gebirgsaufschießen öffentlich verkündet. Heute kann dies weitgehend frei von jedem Winzer selbst bestimmt werden. Der Qualitätsbegriff Spätlese hat keine zeitlich vorgeschriebene weingesetzliche Bedeutung mehr. In Österreich muss allerdings bei Prädikatsweinen eine Absichtserklärung am Tag der Lese an das zuständige Gemeindeamt erfolgen. Ein optimaler Reifezustand der Trauben wirkt sich auf die Weinqualität aus. Die Phase zwischen Weinlese und Pressen bzw. nachfolgender Gärung sollte möglichst kurz sein, um unerwünschten Sauerstoffkontakt und Aromaverluste zu vermeiden.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach