Lateinische Bezeichnung (adsorbere = ansaugen) für die Fähigkeit von Feststoffen, an ihre Oberfläche Gase oder gelöste Partikel anzuziehen und anzulagern. In hohem Maße besitzen diese Fähigkeit zum Beispiel Aktivkohle, Alginate, Bentonit, verschiedene Harze und Kieselsol. Dies wird bei der Filtration und beim Schönen von Wein genutzt, um bestimmte Stoffe zu entfernen. Durch unterschiedlich elektrische Ladung von Filterfasern und Trubstoffen (mikroskopisch kleine Partikel) werden Letztere angezogen und bleiben haften. Solche Stoffe dürfen nicht in der Nähe von stark riechenden Substanzen wie zum Beispiel Dieselöl oder Petroleum gelagert werden. Da sie naturgemäß sehr leicht Umgebungstöne aufnehmen können, kann es dadurch im Verlauf der Weinbereitung zu Schönungsfehlern kommen. Auf adsorptiven Wirkungen basieren auch verschiedene Techniken bei der Filtration von Weinen. Als Absorption hingegen bezeichnet man die Diffusion von Stoffen in das Innere eines Festkörpers oder einer Flüssigkeit. Siehe dazu unter Geschmacksabsorption sowie auch unter Trübung.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena