Die Essigfliege (Drosophila melanogaster) ist die häufigste Spezies (Art) der zur Familie der Taufliegen (auch Fruchtfliegen) zählenden Insekten. Diese sind das wichtigste und am häufigsten verwendete Versuchstier in der Vererbungsforschung. In der Landwirtschaft tritt das Insekt als großer Schädling auf. Es befällt vor allem in Gärung übergegangene Früchte und Obst aller Art und legt dort seine Eier ab. Durch die rasche Vermehrung kann großer Schaden angerichtet werden. Ein Weibchen legt pro Tag 15 bis 25 und während seiner Lebenszeit 500 bis knapp 1.000 Eier ab, die sich innerhalb von 24 Stunden zu Larven entwickeln. Diese leben von Hefen und Bakterien. Innerhalb von zwei Wochen (in warmem Klima in nur acht Tagen) wird eine Generation (von Ei zu Ei) mit drei Larven-Stadien durchlaufen. Die Überwinterung erfolgt als Puppe. Am Rebstock können die Fliegen auf beschädigten Beeren Mikroorganismen wie Acetobacter (Essigsäure-Bakterien) übertragen und dadurch die Essigfäule bewirken. Das Insekt kann auch im Keller während der Gärung den Essigstich verursachen.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach