Bezeichnung (auch Heterose = Ungleichheit, heteros = der andere) für die ausgeprägte Leistungsfähigkeit von Hybriden (Mischlingen) in der Pflanzenzucht und Tierzucht, die sich in der Regel durch positive Eigenschaften auswirken kann.
Bei der Neuzüchtung von Rebsorten spielet dies eine wichtige Rolle. Stark heterozygote (mischerbige) Lebewesen (so auch der Mensch) verfügen über mehr verschiedene Erbanlagen als reinrassige. Sie sind oft resistenter gegen Krankheiten und können sich besser auf wechselnde Umweltbedingungen einrichten. Auch die Weinrebe ist heterozygot, deshalb ist eine Kreuzung zwischen verschiedenen Sorten in der Regel von Vorteil. Hingegen treten bei einer Selbstung (Selbstbefruchtung) negative Inzuchteffekte auf. Dies spielt aber keine Rolle, da eine Vermehrung nicht generativ (sexuell), sondern vegetativ erfolgt.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach