Die rote Rebsorte stammt aus den USA. Synonyme sind Arkansas, Cynthiana als zweiter Hauptname (speziell im Bundesstaat Arkansas), Norton’s Seedling, Norton’s Virginia Seedling, Norton Virginia, Red River, Virginia, Virginia Seedling und Vitis Nortoni. Neben Catawba, Concord und Scuppernong zählt die Hybride zu den historisch wichtigsten amerikanischen Reben. Sie wurde nach dem Arzt und Gärtner Dr. Daniel Norborne Norton (1794-1842) aus Richmond in Virginia benannt, der sie um das Jahr 1820 entdeckte, selektierte und vermehrte. Damals vermutete man noch eine Kreuzung zwischen Sorten der Spezies Vitis labrusca x Vitis vinifera. Da in der Nähe des Fundortes Miller’s Burgundy Reben (Müllerrebe = Pinot Meunier) standen, nahm man vorerst diese als Elternteil an. Eine ähnliche Rebe namens Cynthiana tauchte viel später erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf. Längere Zeit betrachtete man sie als eigenständig, bis schließlich Anfang der 1990er-Jahre festgestellt wurde, dass Cynthiana und Norton identisch sind. Durch im Jahre 2009 erfolgte DNA-Analysen wurde dann als wahre Elternschaft Vitis aestivalis x Vitis vinifera ermittelt, wobei es sich bei der europäischen Sorte nicht um Pinot Meunier, sondern möglicherweise um einen Sämling von Enfariné Noir gehandelt hat. Norton war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Albania, Cabernet Diane, Cabernet Doré, Hopkins, Crimson Cabernet, Gold Coin, Kentucky, Norton White und Zinthiana.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“