Appellation für Weißwein in der Region Südwest-Frankreich, die flächenmäßig identisch mit der Appellation Madiran (Rotwein) ist. Früher wurden Weißwein und Rotwein unter der gemeinsamen AOC-Bezeichnung Vic-Bilh produziert. Der gascognische Dialektname leitet sich von der Erziehungsform „Piquets-en-rangs“ (Einzelpfahlerziehung) ab, bei der die Reben an hohen Pfählen erzogen werden. Mit „Vic-Bilh“ (Vieux Pays = Altes Land) werden die hiesigen Hügel bezeichnet. Der Name bedeutet somit sinngemäß „Pfähle in einer Reihe von den Vic-Bilh-Hügeln“.
Die Weinberge umfassen 300 Hektar Rebfläche in den Départements Gers (3 Gemeinden), Pyrénées-Atlantiques (28) und Hautes-Pyrénées (6). Es herrscht ozeanisch beeinflusstes Klima mit heißen Sommern, trockenen sonnigen Herbsten und relativ milden Wintern vor. Der tiefgelbe, langlebige Weißwein mit Aromen nach kandierten Früchten und Honig wird aus Courbu Blanc, Petit Courbu, Gros Manseng und Petit Manseng (zum. 60%, je Sorte max. 80%), sowie Ruffiat (Arrufiac) und max. 10% Sauvignon Blanc verschnitten. Zu zwei Dritteln wird er moelleux (halbsüß bis süß) und zu einem Drittel sec (trocken) produziert (für die trockene Version gilt die AOC-Bezeichnung Pacherenc du Vic-Bilh sec).
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)