In der Antike brachten Phöniker, Griechen und Römer Weinreben auf die iberische Halbinsel. Unter der langen maurischen Herrschaft vom 8. bis zum 12. Jahrhundert stagnierte zwar der Weinbau, kam jedoch trotz des Alkoholverbotes nicht völlig zum Erliegen. Wie in vielen anderen Ländern beeinflusste der römisch-katholische Mönchsorden der Zisterzienser den Weinbau entscheidend, im 12. Jahrhundert gründeten sie in Portugal 18 Klöster. König Dinis (1279-1325) förderte Landwirtschaft und Weinbau in so großem Umfang, dass mit den Erträgen eine Handelsflotte aufgebaut und damit die Basis für den Aufstieg zur Weltmacht geschaffen wurde. Er erhielt deshalb den Beinamen „Rei lavrador“ (König der Bauern). Unter den Avis-Königen, besonders Emanuel I. (1469-1521), stieg Portugal zu einer führenden europäischen Handels- und Seemacht auf. Heinrich der Seefahrer (1394–1460) initiierte Entdeckungsreisen an der westafrikanischen Küste. Auf der wiederentdeckten Insel Madeira wurden Muskateller- und Malvasia-Trauben angepflanzt. Es entstand ein florierender Weinhandel mit England.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)