Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Der Name leitet sich von der Traubenform ab, die einer kleinen Faust ähneln (pugno = Faust). Gemäß Wine Grapes beweisen 2008 erfolgte DNA-Analysen eine Eigenständigkeit. Sie jedoch identisch mit der Sorte Montepulciano (persönliche Information von Dr. Erika Maul vom JKI). In Italien werden jedenfalls beide als eigenständige Sorten geführt. Sie darf nicht mit der Sorte Perricone (mit Synonym Pignatello) verwechselt werden. Die früh reifende, ertragsarme Rebe mit dickschaligen Beeren erbringt körperreiche, dunkelfarbige Rotweine mit weichen Tanninen und bei entsprechendem Ausbau Alterungspotential. Anfang der 1990er-Jahre wurde die schon fast ausgestorbene Rebe vom Winzer Leonardo Bellaccini in der Gemeinde San Felice im Süden des Chianti-Classico-Gebietes wiederbelebt. Sie war eine von mehreren alten Rebsorten, die im Rahmen eines von der Universität in Florenz unterstützten Projektes mit dem Ziel der Rettung einheimischer Gewächse auf Versuchsparzellen in der Toskana angepflanzt wurden. Im Jahre 2003 wurde der erste Wein daraus vermarktet. Sie ist im DOC-Bereich Valdarno di Sopra zugelassen. Im Jahre 2016 wurden 15 Hektar ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach