Die rote Rebsorte stammt aus Deutschland. Sie wurde im Jahre 1928 von Hermann Schneider in einem Weinberg in Heilbronn (Baden-Württemberg) entdeckt und an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg (Württemberg) selektioniert. Es handelt sich aber um keine eigenständige Rebsorte, sondern um einen Klonmutanten des Pinot Meunier. Sie hat dabei die Wollbehaarung auf den Blättern verloren – man könnte sie auch als „Rückmutation“ zum Pinot Noir (Ursprung von Pinot Meunier) bezeichnen. Dies ist genetisch nachgewiesen und durch die Blattarchitektur bestätigt (persönliche Information von Dr. Erika Maul, JKI). Die ertragsunsichere Rebe erbringt ziegelrotfarbige Rotweine mit sanften (samtigen) Tanninen, sowie vielfältigen Aromen nach Brombeeren, Kirschen, Pflaumen und Himbeeren. In Deutschland wird sie als Klon des Pinot Noir betrachtet, deshalb lautet der vollständige Name „Blauer Spätburgunder Klon Samtrot“. Sie wird ausschließlich im Anbaugebiet Württemberg um Heilbronn kultiviert. Im Jahre 2009 umfasste die Rebfläche 381 Hektar, die aber nicht extra ausgewiesen werden, sondern in den Spätburgunder-Mengen enthalten sind. Die Spielart zählt zur Gruppe der Pinot-Sorten; siehe dort.
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Sigi Hiss
freier Autor und Weinberater (Fine, Vinum u.a.), Bad Krozingen