Die Steilheit von Weinbergen wird in Prozent (%) oder Grad (°) angeführt. Allerdings sind die in vielen Quellen angegebenen Werte oft auf Grund falscher Angabe bzw. Verwechslung von Prozent und Grad nicht korrekt. Bei 45° sind dies umgerechnet 100%; hingegen machen 45% nur 24° aus. Die nicht möglichen 100° (Überhang) würden rein rechnerisch 567% ergeben. Eine Neigung von 90° entspricht einer senkrechten Wand. Die realen Höchstwerte von Weinbergen liegen etwa bei 75° (373%); die 68° der Einzellage Calmont in Bremm an der Mosel kommen diesem Grenzwert sehr nahe (siehe unten im Bild).
Im Steillagenweinbau in extrem steilen Hanglagen ist oft keine konventionelle maschinelle Bewirtschaftung, sondern nur mühsame Handarbeit mit Hilfe spezieller Geräte möglich. Die Rebflächen sind in der Regel in Terrassen mit Stützmauern und Treppen angelegt. Für die großteils nur manuell mögliche Weingartenpflege müssen Seilzug oder spezielle Raupenfahrzeuge eingesetzt werden. Häufig sind aus diesem Grund traditionelle Erziehungssysteme wie die Einzelpfahlerziehung (Moselpfahlerziehung) üblich. In exponierten Bereichen erfolgt das Versprühen von Pflanzenschutzmitteln mit Einsatz von Hubschraubern, sowie der Material-, Personen- und der Traubentransport bei der Weinlese über Monorackbahnbahnen.
Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.
Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)