Bezeichnung (arabisch araq = Schweiss, Saft) für ursprünglich viele Spirituosen im Orient. Nach anderer Version ist der Name von der mongolischen Bezeichnung „Karakumyss“ für einen Schnaps aus vergorener Stutenmilch abgeleitet. Heute wird Arrak, Arak, Arrack oder Rack vor allem für Destillate aus dem Nahen Osten, Sri Lanka (Ceylon), Indonesien, Philippinen und Thailand verwendet. Diese werden aus verschiedenen zuckerhaltigen Ausgangsprodukten wie Rohrzuckermelasse, Palmensaft, Pflanzensaft, Reis oder auch Weintrauben hergestellt. Für Palmwein nutzt man den zuckerhaltigen Saft aus den männlichen Blütenkolben bestimmter Palmen (Kokospalme, Zuckerpalme). Es erfolgt eine bis vierfache Destillation, wobei oft beim letzten Durchgang Anis zugesetzt wird. Dies ist in Jordanien, im Libanon und in Thailand eine Spezialität. Dadurch schmeckt dieser Schnaps ähnlich wie der türkische Raki oder der griechische Ouzo. Der bekannteste Arrak ist der Batavia-Arrak der indonesischen Insel Java (Batavia ist Hauptstadt von Indonesien). Wie bei allen Anis-Spirituosen entsteht beim Zugeben von Wasser bzw. bei sehr starker Kühlung eine charakteristisch milchige Verfärbung - der sogenannte Louche-Effekt (Ouzo-Effekt).
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena