Bezeichnung für Weine höherer Güteklasse, die in jedem Land spezifische weingesetzliche Mindestanforderungen erfüllen müssen. Innerhalb der EU ist das die höchste Qualitätsstufe. In der Regel ist die darunterliegende Stufe der Landwein. In vielen Weinbauländern gibt es ein mehrstufiges Qualitätsweinschema (siehe unter Grand Cru). Für die EU-Mitgliedsländer gibt es vorgegebene Qualitätsweinprüfungen, die durch unabhängige amtliche Stellen durchgeführt werden. Bei positivem Ergebnis/Bescheid wird in Deutschland die Amtliche Prüfnummer und in Österreich die Staatliche Prüfnummer vergeben.
Durch die ab August 2009 gültige EU-Weinmarktordnung wurde in den Mitgliedsländern ein herkunftsorientiertes System mit neuen Weinbezeichnungen eingeführt. In Deutschland und Österreich entsprechen Qualitätswein und Prädikatswein der höchsten Qualitätsstufe Wein g.U. (Wein mit geschützter Ursprungsangabe). Diese neue Bezeichnung wurde aber in Österreich verboten, um eine Verbraucherverwirrung zu vermeiden (bei Lebensmitteln ist dies jedoch erlaubt). In Deutschland war die Verwendung bis Ende 2011 untersagt. Die alten Begriffe Qualitätswein und Prädikatswein sind in beiden Ländern als „traditionelle Angaben“ erhalten geblieben und weiterhin gültig. Siehe dazu detailliert unter Qualitätssystem.
![]()
Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.
Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach