Am Rande von Weingärten bzw. am Ende jeder Rebzeile werden oft Rosenstöcke gepflanzt. Sie fungieren sozusagen als „Wächter“ bzw. als Indikatorpflanzen, weil sie früher als die Rebstöcke vom Mehltau (Echter und Falscher Mehltau) befallen werden und somit den Winzer rechtzeitig zwecks präventiver Abwehrmaßnahmen über den Befall informieren. Außerdem bieten die Rosenstöcke Unterschlupf für Nützlinge. Üblich ist dies zum Beispiel im französischen Weinbaubereich Graves aber auch in vielen anderen Ländern, obwohl die tatsächliche Wirksamkeit dieses Frühwarnsystems nicht unumstritten ist.
Es gibt nämlich spezifische Mehltauarten, so befällt zum Beispiel der Apfelmehltau nur bestimmte Pflanzen wie vor allem Apfel- und Birnenbaum. Besonders häufig von Echtem Mehltau (Oidium) betroffen sind Rosen, Phlox und andere Zierpflanzen. Der Falsche Mehltau (Peronospora) befällt häufig Erbsen, Kohl, Radieschen, Rettich, Schwarzwurzeln, Spinat, Zwiebeln und Weinreben. Tatsache ist, dass Rosen besonders anfällig sind. Bei rötlichen Verfärbungen an den Blättern handelt es sich um den Falschen Mehltau; der Echte Mehltau führt auch zu weißen Flecken. Übrigens zählt die Weinrebe taxonomisch zur Unterklasse der Rosidae (Rosenpflanzen). Siehe diesbezüglich auch unter Reben-Systematik und Weingartenpflege.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)