Der Begriff wird vor allem in der Medizin verwendet und bezeichnet Prozeduren, bei denen Geräte oder Katheter entweder gar nicht (nichtinvasiv) oder in geringerem Maße als üblich (minimal-invasiv) in den Körper eindringen. Typischerweise werden die Begriffe verwendet, um die geringen Unannehmlichkeiten und Risiken bestimmter Verfahren zu betonen.
Die Begriffe „nichtinvasiv“, „minimalistisch“ oder „Low-Technik“ werden auch im Zusammenhang mit der Weinbereitung verwendet. Damit soll vor allem bezüglich der Kellertechniken ausgedrückt werden, dass wenig bis keine Eingriffe erfolgen. Dazu zählen minimale Verwendung oder kompletter Verzicht von bestimmten Mitteln wie zum Beispiel Schwefel, sowie Verzicht auf bestimmte Verfahren wie zum Beispiel Schönen oder Filtration. Diese Vorgangsweise ist vor allem oft (aber keineswegs ausschließlich) bei der Herstellung von Alternativweinen (Natural Wine und Orange Wine) sowie Bioweinen üblich. Ziel ist es, den Wein möglichst wenigen physischen Belastungen auszusetzen bzw. die Typizität von Rebsorte und Terroir zu betonen. Ebenso kann sich das aber auch auf Weinbergsbewirtschaftung beziehen, zum Beispiel ein minimaler Rebschnitt. Diese Form wird oft mit „so viel wie notwendig, so wenig wie möglich“ oder auch mit „kontrolliertes Nichtstun“ ausgedrückt.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien