Gesamtheit des äußerlichen Erscheinungsbilds eines Organismus, dessen Einzelmerkmale visuell beschrieben und kategorisiert werden können. Der Begriff „Phän“ bedeutet ein in Erscheinung tretendes (Erb)Merkmal eines Organismus, das mit anderen Merkmalen zusammen den Phänotyp ausbildet. Der Phänotyp einer Rebsorte beinhaltet somit einen Katalog von Merkmalsausprägungen, mit deren Hilfe eine Sorte gegenüber einer anderen Sorte visuell abgegrenzt und charakterisiert werden kann. Beim Rebstock sind das unter anderem Beerenfarbe und Beerenform oder die Form und Behaarung der Blätter (es können aber auch andere, visuell nicht erkennbare Eigenschaften wie zum Beispiel der Reifezeitpunkt sein). Die verschiedenen Pinot-Sorten sind unterschiedliche Phänotypen einer genotypisch identischen Rebsorte. Sie werden sie aber als eigenständige Sorten betrachtet. Im Gegensatz dazu repräsentiert ein Genotyp ein bestimmtes genetisches Informationsmuster innerhalb der DNA-Kette. Siehe dazu unter Molekulargenetik, sowie auch unter Heterozygotie.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien