Die weiße Rebsorte (auch Verdetto) stammt aus Italien. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer oder Namensähnlichkeiten darf sie nicht mit den unten angeführten Sorten verwechselt werden. Die Sorte stammt aus der Region Umbrien, wo sie in Orvieto im Jahre 1894 dokumentarisch erstmals erwähnt wurde. Im VIVC-Katalog wird aber keine eigenständige Sorte namens Verdello, sondern nur als Synonym für die weißen Sorten Beba, Godello, Trajadura (Verdello Rubio), Verdelho, Verdello di Bracciano, Verdicchio Bianco und Verdone Bianco geführt. Die spät reifende Rebe ist anfällig für Pilzkrankheiten wie Echter und Falscher Mehltau sowie Botrytis. Sie erbringt säurebetonte Weißweine. Die Sorte wird vor allem in Umbrien angebaut, wo sie unter anderem in den DOC-Weinen Colli del Trasimeno, Orvieto und Torgiano zugelassen ist. Weitere Bestände gibt es in der Toskana (DOC-Wein Bianco di Pitigliano) und Sizilien. Im Jahre 2016 wurden in Italien unter dem Namen Verdello 179 Hektar Rebfläche mit stark sinkender Tendenz ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena