Bezeichnung (auch Nelken oder Gewürznägel) für die intensiv duftenden und brennend scharf schmeckenden, getrockneten Blütenknospen des ursprünglich auf der indonesischen Inselgruppe der Molukken (Gewürzinseln) beheimateten Gewürznelken-Baumes. Der immergrüne Baum kann mehr als zehn Meter hoch werden. Die Bezeichnung leitet sich von der an Nägel erinnernden Form der Knospen sowie dem nelkenähnlichen Geruch ab. Der das Aroma verursachende Stoff ist Eugenol. Im Rahmen einer Weinansprache wird damit das typische und sehr angenehm empfundene Aroma eines Weines beschrieben. Der Geruch nach Zimt, Gewürznelken oder Nelkenöl erinnert an Glühwein oder Weihnachts-Bäckerei. Der Ton ist in Eichenholz vergorenen bzw. einem Barrique-Ausbau unterzogenen Weinen eigen. Ein Aroma nach Gewürznelken ist auch bei geringer Ausprägung des Weinfehlers Pferdeschweiß typisch, was dann als positiv empfunden wird. Siehe auch unter Aromastoffe.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena