Bezeichnung für eine alkoholhaltige Bowle, die im Wesentlichen aus Wein und Sekt besteht. Das Getränk wurde nach dem Essen als Alternative zu heißem Mokka gereicht und darum „kaltes Ende“ genannt. Durch Verballhornung entstand daraus der BName „Kalte Ente“. Nach der Legende war Clemens Wenzeslaus (1739-1812), der letzte Kurfürst von Trier, der Erfinder dieser Bowle-Sonderform. Er ließ abends auf der Terrasse des Koblenzer Schlosses bei einem Gastmahl aus einer Laune heraus je eine Flasche Mosel-, Rheinwein und Champagner zusammengießen und mit Zitrone und Zitronenmelisse würzen. Nach dem heutigen Rezept wird Wein mit zumindest 25% Perlwein oder Schaumwein gemischt und Zitronensaft, Zitronenmelisse, Vanille und etwas Zucker dazu gegeben. Die Kalte Ente wird mit Eiswürfeln gekühlt und namensgerecht kalt serviert. Sie wird auch fertig in Flaschen abgefüllt vermarktet. Harold Borgman, der Eigentümer der Pontchartrain Wine Cellars in Detroit (Michigan), brachte die kalte Ente unter der Übersetzung Cold Duck im Jahre 1937 in die USA. Den Weißwein ersetzte er durch kalifornischen Rotwein. Ein spezielles Weingefäß wird ebenfalls „Kalte Ente“ genannt; siehe dazu unter Karaffe. Siehe auch Aufstellungen anderer Getränke unter den Stichwörtern weinhaltige Getränke, Weinmischgetränke und Spezialweine.
![]()
Ich habe großen Respekt vor dem Umfang und der Qualität des wein.plus-Lexikons. Es handelt es sich um eine einzigartige Anlaufstelle für knackige, fundierte Informationen zu Begriffen aus der Welt des Weines.
Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach