Neben Klima und Rebsorte einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Weinqualität. Die verschiedenen Bodentypen haben sich in Jahrmillionen durch physikalische und chemische Verwitterung von Gesteinen sowie durch Humifizierung organischer Stoffe herausgebildet. Bei der physikalischen Verwitterung über extrem lange Zeiträume bewirken Naturgewalten wie Wind, Wasser, Hitze, Kälte und Frost zunächst die mechanische Zerkleinerung der Gesteinsformationen in Gerölle und Schotter. Dabei spielen starke Temperatur-Gegensätze, Reibungs- und Scherkräfte sowie die Frostsprengung durch gefrorenes Wasser eine entscheidende Rolle.
Verschiedene chemische Verwitterungsprozesse wie Oxidation, Lösungsprozesse und Säureattacken greifen die mineralische Gitterstruktur der Gesteine an. Dabei werden leicht wasserlösliche Mineralien wie Carbonate (anorganische Salze und organische Ester der Kohlensäure) und Sulfate (Salze und Ester der Schwefelsäure) zuerst aufgelöst. Dadurch zerfällt das Gestein ganz langsam zu Grus, Sand, Schluff oder Ton. Jedes Gestein, auch der härteste Marmor, Granit oder Quarz wird irgendwann zu Staub zerfallen, auch wenn dies viele Jahrmillionen dauern kann.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)