Französische Bezeichnung (provenzalisch für „Mischung“) für eine Spirituose mit 40 bis 45% vol Alkoholgehalt. Das Getränk darf nicht mit einem Anisée verwechselt werden, der aus verschiedenen Grundstoffen (Getreide, Trester, Brennwein etc.) hergestellt und dann mit Anis gewürzt wird. Das sind zum Beispiel Arrak oder Ouzo. Hingegen wird ein Pastis aus dem Grundstoff Anis produziert, was aber zunehmend durch den Sternanis ersetzt wird (diese nicht verwandte Pflanze hat ein sehr ähnliches Aroma). Weitere Zutaten sind Fenchel, verschiedene Kräuter, Wasser, Zucker und Alkohol. Der typisch französische Schnaps hat seinen Ursprung im Jahre 1915 erlassenen Verbot für die Herstellung, Vertrieb und Konsum des Kräuterlikörs Absinth sowie ähnlichen Spirituosen. In der Provence stellten die Bauern heimlich als Ersatz einen „Pastiche“ (Nachahmung) her. Im Jahre 1922 wurden in Frankreich Anisliköre wieder erlaubt, da sie im Unterschied zu Absinth kein Thujon enthalten, das ab einer bestimmten Menge toxisch ist. Zu den bekanntesten Pastis-Marken zählen Pastis 51 und Ricard von Pernod Ricard. Der ebenfalls von dieser Firma hergestellte Pernod ist kein Pastis, sondern ein Anisée. Wie bei allen Anis-Spirituosen entsteht beim Zugeben von Wasser eine charakteristisch milchige Verfärbung - der sogenannte Louche-Effekt.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien