Rèze

Die weiße Rebsorte stammt aus dem Grenzgebiet Italien/Schweiz. Synonyme sind Blanc de Maurienne (Savoyen), Petit Prié Tardif, Regis, Resi, Rèze Blanc, Rèze Blanche, Rèze Jaune, Rèze Vert, Rèze Verte und Rèzi. Gemäß in Wine Grapes angeführten mehreren DNA-Analysen soll eine Eltern-Nachkommen-Beziehung zu den Sorten Arvine, Arvine Grande, Diolle (alle drei Wallis), Cascarolo Bianco (Piemont), Groppello di Revò und Nosiola (beide Trentino) bestehen. Im VIVC-Katalog wird jedoch keine Abstammung angegeben. Im Jahre 2008 wurde eine farbliche Mutation mit roten Beeren gefunden.

Rèze - Weintraube und Blatt

Es handelt sich um eine der ältesten Sorten in den Alpen; sie wird auch im Schweizer Wallis zur Rebsortengruppe Alte Gewächse gezählt. Bereits im Jahre 1313 wurde sie gemeinsam mit den Sorten Neyrun (?) und Humagne Blanche im „Verzeichnis von Anniviers“ unter dem Namen „Regy“ dokumentarisch erwähnt. Nach einer nicht verifizierbaren Hypothese soll sie ein Nachfahre der von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten Uva raetica sein, aus welcher der berühmte antike Wein Raeticum gekeltert wurde. Die mittel bis spät reifende Rebe ist anfällig für Botrytis. Sie erbringt einen säurebetonten Weißwein mit Aromen nach Stachelbeeren und grünem Apfel. Im Wallis war die Sorte im 19. Jahrhundert vor der Reblaus noch stark verbreitet. Sie wird hier im Vin des Glaciers (Gletscherwein) verwendet. Im Jahre 2016 wurden allerdings keine Bestände ausgewiesen (Kym Anderson).

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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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