Die rote Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Blauburger x Klosterneuburg 1189-9-77 (Seyve-Villard 18-402 x Blaufränkisch). Synonyme sind Klosterneuburg 1355-3-33 und Rathay Noir. Es sind Gene von Vitis berlandieri, Vitis cinerea, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1970 durch Dr. Gertraud Mayer am Klosterneuburger Weinbauinstitut (Rebschule Langenzersdorf). Eine ähnliche Sorte ist die Neuzüchtung Roesler. Mit dem Namen wurde der ehemalige Institutsdirektor Emerich Ráthay (1845-1900) geehrt. In Österreich wurde sie im Jahre 2000 als Qualitätswein-Rebsorte zugelassen. Die Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten und Frost bis minus 25 °Celsius. Sie erbringt einen tiefdunklen, tannin- und extraktreichen Rotwein, der sich gut für Barrique-Ausbau eignet. Im Jahre 2016 wurden in Österreich 32 Hektar Rebfläche mit steigender Tenden ausgewiesen (Kym Anderson).
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)