Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Blauer Portugieser x Spätburgunder (Pinot Noir), was gemäß 2021 erfolgten DNA-Analysen bestätigt wurde. Synonyme sind Geilweilerhof 4-25-7 und Rotspechter. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1927 durch die Züchter Peter Morio (1887-1960) am Rebenzüchtungs-Institut Geilweilerhof in Siebeldingen-Pfalz. Hier wurde sie von Dr. Bernhard Husfeld (1900-1970) in den 1950er-Jahren weiterbearbeitet bzw. selektioniert. Der Sortenschutz wurde im Jahre 1974 erteilt. Die Sorte war Kreuzungspartner bei der Neuzüchtung Calandro.
Die mittel reifende, ertragreiche Rebe besitzt eine eine mittlere Botrytis-Resistenz und neigt zur Stiellähme. Sie ist aber gut widerstandsfähig gegen Chlorose, Viren, Verrieseln und Frost. Die Sorte erbringt dem Spätburgunder (Pinot Noir) ähnliche, aber etwas säurebetontere, extraktreiche Rotweine mit Aromen nach Bombeeren und Kirschen. Die Anbaufläche in Deutschland beträgt 366 Hektar. Kleine Bestände gibt es auch in der Schweiz (0,1 ha) und Ungarn (0,6 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt 375 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien