Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung zwischen Schiava Grossa (Trollinger) x Riesling. Synonyme sind Geisenheim 3-37 und Redberger. Aus denselben Eltern sind übrigens auch die Neuzüchtungen Kerner und Witberger entstanden. Die Kreuzung erfolgte im Jahre 1928 durch Dr. Heinrich Birk (1898-1973) an der Forschungsanstalt Geisenheim (Rheingau), der Sortenschutz wurde im Jahre 1969 erteilt. Sie darf aber nicht mit der Sorte Rotburger (Synonym für Zweigelt) verwechselt werden. Die Sorte Rotberger war Kreuzungspartner der zwei Neuzüchtungen Bolero und Piroso. Die früh reifende, ertragreiche Rebe ist anfälig gegen Echter Mehltau und neigt zur Bildung von Geiztrieben. Sie erbringt einen hellrubinroten Wein mit duftigem Aroma, der sich besonders für die Herstellung von Rosé und rotem Sekt, sowie als Verschnitt eignet. Im Jahre 2016 belegte sie in Deutschland 10 Hektar Rebfläche zum Großteil in den Anbaugebieten Rheinhessen und Rheingau mit stark fallender Tendenz. Kleine Bestände gibt es auch im Trentino (Norditalien), sowie Neuseeland, Kanada (1 ha), USA und Südafrika (Kym Anderson).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach