Die rote Rebsorte stammt aus den USA. Sie darf nicht mit der namensähnlichen Neuzüchtung Vincent verwechselt werden. Vermutlich wurde sie im Jahre 1973 von Scott Toedesbusch, dem Manager des Weinguts Mount Pleasant Vineyards in Augusta im Bundesstaat Missouri entdeckt. Die Rebe wurde dem Rebenzüchter Philip Wagner (1904-1996) übergeben, der sie vermarktete. Sie wurde als Stromboli bezeichnet, aber später auf Grund der Ähnlichkeit mit Pinot Noir nach Vinzenz, dem Schutzpatron der französischen Winzer benannt. Die genetische Herkunft ist unbekannt. Es scheint sich jedenfalls um keine Hybride zu handeln, da typische Glykoside (Zuckerarten) von amerikanischen Spezies wie Vitis labrusca, Vitis riparia oder Vitis rupestris nicht identifiziert werden konnten. Einiges spricht für eine spontane (natürliche) Kreuzung zwischen Chambourcin x Pinot Noir, denn diese beiden Sorten wurden am Fundort der Rebe kultiviert. Gegen Pinot Noir spricht aber, dass bei chemischen Analysen keine pinottypischen Glykoside im Wein gefunden wurden. Die spät reifende, bis minus 15 °Celsius frostharte Sorte ist mäßig widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten, Schwarzfäule und Botrytis. Sie erbringt hellrote, säurebetonte Rotweine mit milden Tanninen sowie Aromen nach Kirschen und Nüssen. Auf Grund der Säure ist sie gut für Schaumweine geeignet. Sie wird in kleinen Mengen in den Bundesstaaten Indiana, Iowa, Kentucky, Michigan, Missouri, North Carolina und Pennsylvania kultiviert. Im Jahre 2016 wurden in den USA insgesamt 20 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
