Die weiße Rebsorte (Zucht-Nr FR 250-75) ist eine Neuzüchtung zwischen Merzling x GM 6494 (siehe dort die Entstehungsgeschichte). Es sind Gene von Vitis amurensis, Vitis lincecumii, Vitis rupestris und Vitis vinifera enthalten. Die Kreuzung der Hybride erfolgte im Jahre 1975 durch Norbert Becker (1937-2012) am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg. Der Name wurde zu Ehren des deutschen Weinbaupioniers Johann Philipp Bronner (1792-1864) vergeben. Sie erhielt im Jahre 2003 den Sortenschutz mit dem Status einer Sorte der Spezies Vitis vinifera.
Sie darf nicht mit der Sorte Weiße Bronnertraube verwechselt werden. Bronner bzw. die Ausgangspopulation war Kreuzungspartner der Neuzüchtungen Baron, Cabernet Carbon, Divico, Divona und Prior. Die mittel bis spät reifende Rebe ist widerstandsfähig gegen beide Mehltauarten und Botrytis. Sie erbringt bei ausreichender Standortqualität und guter Reife körperreiche, fruchtige Weißweine mit Aromen nach reifen Äpfeln (Boskoop) und leicht bitterem Nachgeschmack. Anbauflächen gibt es in Belgien, Deutschland (4 ha), Italien (2 ha), Österreich und in der Schweiz (1 ha). Im Jahre 2016 wurden insgesamt sechs Hektar Rebfläche ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“