Bezeichnung für Rebsorten, die ein besonders markant blumiges bis würziges, sehr typisches Aroma aufweisen. Die für diese Bukettsorten signifikanten Aromastoffe sind zum Teil bereits in den Beeren vorhanden (Primäraromen), oder werden bei der Traubenverarbeitung oder bei/nach der Gärung gebildet (Sekundäraromen). Sie sind zwar nur in sehr geringen Mengen enthalten, aber sehr geruchs- und geschmacksintensiv und deshalb auch für Laien relativ leicht zu identifizieren.
Zu den typischen Aromastoffen dieser Sorten zählen vor allem Terpene (Monoterpene), Methoxypyrazine (Pyrazine) und Thiole (Mercaptane). Von Terpenen geprägte Sorten (mit 1 bis 4 mg/l) sind Muskateller-Sorten, Muskat-Ottonel, Morio-Muskat und Traminer (besonders die Spielart Gewürztraminer) mit primären und sekundären Aromen. Diese weisen oft charakteristische, sortentypische Noten auf, nämlich Moschuston, Muskatton und Rosenton (Blumen) auf. Von Pyrazinen und Thiolen geprägte sind zum Beispiel die Sorten Bacchus, Sauvignon Blanc und Scheurebe mit sekundären Aromen.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena