Siehe unter älteste Weine.
Dass Weine mit der Alterung immer besser werden, ist nur bestimmten Weintypen bei entsprechendem Ausbau vorbehalten. Eine weitere Voraussetzung ist ein dichter Verschluss ohne Kontakt mit Sauerstoff. Solche Kreszenzen zeichnen sich duch extrem lange Haltbarkeit aus. Im Verlaufe der Flaschenreifung wird irgendwann die optimale Trinkreife erreicht, aber auch diese dauert nicht ewig an. Das heißt, dass auch bei langlebigen Weinen irgendwann der Höhepunkt überschritten wird. Sehr alte Weine bzw. Jahrgänge sind ein begehrtes Sammlerobjekt. Sie werden von Auktionshäusern wie zum Beispiel Sotheby’s und Christie’s oft zu astronomischen Preisen versteigert und nicht unbedingt zum Zweck des Genusses erworben. Die ältesten Kreszenzen findet man in der Regel unter alkoholstarken, gespriteten Dessertweinen wie Madeira, Portwein und Sherry.
Über einige sehr alte Weine gibt es schriftliches Zeugnis, dass sie noch genießbar waren. Das älteste Beispiel ist der berühmte „Opimianer“, ein Falerner des Jahrgangs 121 v. Chr. Über den hundert Jahre später genossenen Wein schrieb Plinius der Ältere (23-79), dass er zu einer Art bitteren Honigs eingedickt, aber immer noch als Wein erkennbar war. Ein süßer Würzburger Stein Jahrgang 1540 aus Franken wurde 1961 verkostet. Mit 421 Jahren war er damit wahrscheinlich der älteste Wein, der noch genießbar war. Eine Flasche davon lagert noch im Keller des Bürgerspitals. Eine weitere sehr alte Kreszenz war der Lutherwein aus Donnerskirchen...
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)