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Weinpanorama Steigerwald

Bereich im deutschen Anbaugebiet Franken; siehe dort.

Das Anbaugebiet liegt am Nordrand des Freistaates Bayern in Deutschland und wird vom Main in einer großen W-Form durchflossen. Eine Besonderheit ist, dass die bayerischen Rebflächen am Bodensee um Lindau zum Anbaugebiet Württemberg gehören. Die fränkischen Weinberge umfassen 6.130 Hektar Rebfläche, die sich zum Großteil zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt in Unterfranken erstrecken. Alle Rebflächen sind an südwärts gerichteten Talhängen an den Ufern des Mains oder in Seitentälern seiner Nebenflüsse (Regnitz, Saale, Tauber) angelegt.

Historie

Es ist ein uraltes Weinland, dies beweist eine Schenkungs-Urkunde aus 777 an das Kloster Fulda, dem das Königsgut Hammelburg mit acht Weinbergen (Schloss Saaleck mit Schlossberg) zugeeignet wurde. Von Kaiser Karl dem Großen (742-814) ist eine Gemarkungs-Beschreibung zwischen Randersacker und Würzburg vom 14. Oktober 779 dokumentiert.

Der Mittelpunkt Frankens ist nicht nur aus weinbaulicher Sicht die Barockstadt Würzburg, wo sich auch eine der berühmtsten deutschen Einzellagen, der „Würzburger Stein“ befindet. Dieser Wein wurde von Johann W. von Goethe (1749-1832) geschätzt. In seinem „Götz von Berlichingen“ lässt er Maria, die Schwester des Götz ausrufen „Franken ist ein gesegnetes Land!“ Ein geflügeltes Wort im Mittelalter war „Frankenwein ist Krankenwein“. Der Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890-1935) empfand den Frankenwein als „tief und rein wie ein Glockenton“.

Neuzeit

Über 40% der Weine werden in Bocksbeutel abgefüllt. Diese Flaschenform ist für fränkische Qualitätsweine gesetzlich geschützt und eine Weinstraße danach benannt. Ein bedeutender fränkischer Weinbaupionier war der Weingutsbesitzer Sebastian Englerth (1804-1880). Es herrscht kontinentales Klima mit trockenen, warmen Sommern und kalten Wintern vor.

Karte vom Anbaugebiet Franken

Bereiche, Gemeinden und Lagen

Franken war früher in die drei Bereiche Maindreieck, Mainviereck und Steigerwald mit 23 Großlagen und 216 Einzellagen gegliedert. Im November 2011 wurde durch die Mitglieder des Fränkischen Weinbauverbands eine neue Regelung beschlossen. Die drei alten Bereiche werden durch 12 wesentlich kleinere ersetzt. Diese werden mittel- bis langfristig auch die 23 Großlagen ersetzen. Die alten Bereiche spielten einst bei der vorherrschenden Vermarktung von fränkischem Tafelwein eine Rolle, die sie aber schon längere Zeit verloren hatten. Die 12 neuen Bereiche entsprechen sinngemäß der seit 2009 gültigen Weinbezeichnung g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung):

Main - Flussverlauf mit Maindreieck und Mainviereck

Abt Degen Weintal

Der nach Alberich Degen (1625-1686), dem Abt des Zisterzienserklosters Ebrach benannte Bereich liegt zwischen Haßfurt und Bamberg im Nordosten des Steigerwaldes und am südlichen Rand der Haßberge. Die Weinberge umfassen 115 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Bamberg: Alter Graben, Michaelsberg
  • Eltmann: Schlossleite
  • Haßfurt: Henneberg
  • Knetzgau-Oberschwappach: Sommertal
  • Krum: Himmelreich
  • Sand am Main: Himmelsbühl, Kronberg
  • Schmachtenberg: Eulenberg
  • Staffelbach: Spitzelberg
  • Steinbach: Nonnenberg
  • Unfinden: Kinnleitenberg
  • Unterhaid: Röthla
  • Weiher: Weinberge
  • Zeil am Main: Mönchshang, Pfarrerspflöckn
  • Ziegelanger: Ölschnabel

Alzenauer Weinregion

Der Bereich Alzenauer Weinregion umfasst die Rebflächen der Stadt Aschaffenburg inklusive Ortsteile Damm und Obernau, der Stadt Alzenau inklusive Ortsteile Hörstein, Wasserlos, Michelbach und Dörsthofe, der Markt Hösbach inklusive Ortsteil Rottenberg. Die Weinberge umfassen 90 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Aschaffenburg: Badberg, Godelsberg, Pompejaner
  • Hörstein: Abtsberg, Reuschberg (Großlage)
  • Dorsthöfe: Aloisengarten
  • Michelbach: Aloisengarten, Apostelgarten, Steinberg
  • Obernau: Sanderberg
  • Rottenberg: Gräfenstein
  • Wasserlos: Lohmännchen, Schlossberg

Churfranken

Der Bereich Churfranken erstreckt sich entlang des Mains, von Großostheim im Norden bis Weilbach im Süden, sowie von Großostheim im Westen bis Dorfprozelten im Osten. Die Weinberge umfassen 255 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Bürgstadt: Centgrafenberg, Hundsrück, Mainhölle
  • Dorfprozelten: Predigtstuhl
  • Engelberg: Klostergarten
  • Erlenbach am Main: Hochberg
  • Großheubach: Bischofsberg, Mainhölle, Steingrübler
  • Großostheim: Harstell, Reischklingeberg
  • Großwallstadt: Lützeltalerberg
  • Klingenberg am Main: Einsiedel, Hochberg, Schlossberg
  • Miltenberg: Steingrübler
  • Mömlingen: Orlis
  • Röllbach: Deutschordensberg
  • Rück: Jesuitenberg, Johannisberg, Schalk
  • Wörth am Main: Campestres, Galgenbuckel

Frankens Saalestück

Der Bereich erstreckt sich entlang der Fränkischen Saale mit der Stadt Hammelburg und ihren Ortsteilen im Zentrum von Obererthal (Norden) bis Hammelburg (Süden) bzw. von Obereschenbach (Westen) bis Ramsthal (Osten). Die Weinberge umfassen 155 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Elfershausen: Schlossberg
  • Engenthal: Schlossberg
  • Feuerthal: Altenberg, Kreuz
  • Fuchsstadt: Rubenhöll
  • Hammelburg: Altenberg, Heroldsberg, Trautlestal
  • Machtilshausen: Sommerleite
  • Ramsthal: St. Klausen
  • Saaleck: Schlossberg
  • Sulzthal: Schlangenberg, St. Klausen
  • Westheim: Altenberg, Längberg
  • Wirmsthal: Scheinberg

Main Himmelreich

Der Bereich Main Himmelreich erstreckt sich von Marktheidenfeld im Norden bis nach Neubrunn, Ortsteil Böttigheim, im Süden und von Kreuzwertheim im Westen bis Uettingen im Osten. Die Weinberge umfassen 125 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Böttigheim: Wurmberg
  • Erlenbach bei Marktheidenfeld: Krähenschnabel
  • Homburg am Main: Edelfrau, Kallmuth
  • Kreuzwertheim: Kaffelstein
  • Lengfurt: Alter Berg, Oberrot
  • Marktheidenfeld: Kreuzberg
  • Remlingen: Krähenschnabel, Sonnenhain
  • Uettingen: Kirchberg

Main Süden

Der Bereich Main Süden lässt sich als Dreieck mit den Eckpunkten Würzburg, Frickenhausen am Main und Mainstockheim beschreiben. Er umfasst auch die Flächen entlang der Tauber. Die Weinberge umfassen über 1.300 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Albertshofen: Hergottsweg
  • Aub: Lämmerberg
  • Buchbrunn: Heißer Stein
  • Eibelstadt: Mönchsleite, Kapellenberg, Steinbach
  • Frickenhausen: Fischer, Kapellenberg
  • Gerbrunn: Hummelberg
  • Kitzingen: Eherieder Berg, Eselsberg, Wilhelmsberg
  • Kleinochsenfurt: Herrenberg
  • Mainstockheim: Berg-Rondell, Hofstück
  • Marktbreit: Sonnenberg
  • Martinsheim: Langenstein
  • Obernbreit: Kanzel
  • Randersacker: Dabug, Lämmerberg, Marsberg, Pfülben, Sonnenstuhl, Teufelskeller
  • Repperndorf: Kaiser Karl
  • Röttingen: Feuerstein
  • Segnitz: Pfaffensteig, Zobelsberg
  • Sickershausen: Storchenbrünnle
  • Sommerhausen: Reifenstein, Steinbach
  • Sulzfeld am Main: Cyriakusberg (mit Berg I), Maustal, Sonnenberg
  • Tauberrettersheim: Königin
  • Theilheim: Altenberg
  • Winterhausen: Kaiser Wilhelm
  • Würzburg: Abtsleite, Festungsblick, Innere Leiste, Pfaffenberg, Schlossberg, Stein (mit Stein-Harfe)
  • Würzburg-Heidingsfeld: Kirchberg

Mittelfränische Bocksbeutelstraße 

Der Bereich Mittelfränische Bocksbeutelstraße erstreckt sich von Rothenburg ob der Tauber im Süden bis Neundorf im Norden sowie von Tauberzell im Westen bis Dietersheim im Osten. Die Weinberge umfassen über 200 Hektar Rebfläche. Die Gemeinden mit ihren Einzellagen:

  • Bad Windsheim: Rosenberg
  • Ergersheim: Altenberg
  • Ickelheim: Schlosberg
  • Ingolstadt: Rotenberg
  • Ipsheim: Burg Hoheneck
  • Krassolzheim: Pfaffenberg
  • Markt-Nordheim: Hohenkottenheim
  • Neundorf: Hüßberg, Mönchsbuck, Sonneberg, Wonne, Rothenburg ob der Tauber: Eich
  • Tauberzell: Hasennestle
  • Ulsenheim: Huttenberg
  • Weimersheim: Roter Berg

Mittelmain

Der Bereich Mittelmain reicht entlang des Mains von Gemünden am Main im Norden bis Veitshöchheim im Süden, die westlichste Ausdehnung erreicht der Bereich bei Greußenheim, die östlichste bei Arnstein. Die...

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Markus J. Eser

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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“

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