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Oinos Ipsilis Piotitas

Griechische Bezeichnung für einen Spitzenwein; siehe unter Griechenland.

Die parlamentarische Republik Griechenland in Südosteuropa mit der Hauptstadt Athen umfasst 131.957 km². Sie grenzt im Norden an Albanien und Nordmazedonien, im Nordosten an Bulgarien und im Osten an die Türkei. Das Land liegt am östlichen Mittelmeer und setzt sich geographisch aus dem griechischen Festland (Zentralgriechenland oder Festlandsgriechenland) am südlichen Ende des Balkans, der Halbinsel Peloponnes (durch den Bau des Kanals von Korinth vom Festland getrennt), sowie zahlreichen Inseln bzw. Inselgruppen in der Ägäis zusammen.

Griechenland - Landkarte, Flagge und Wappen

Auf das Festland entfallen 106.915 km², 25.042 km² (knapp 19%) verteilen sich auf 3.054 Inseln, von denen nur 87 bewohnt sind. Die wichtigsten Inselgruppen bezüglich Weinbau liegen im Ägäischen Meer (zum Beispiel Kreta, Lesbos, Limnos, Mykonos, Paros, Rhodos, Samos, Santorin und Thasos) und im Ionischen Meer (zum Beispiel Kefallonia, Korfu, Lefkada, Kythera, Paxos und Zakynthos). Weinbau wird auf dem Festland und auf zahlreichen Inseln betrieben. Die zwei wichtigsten Inselgruppen sind die Kykladen (Zykladen) in der südlichen Ägäis und die Ionischen Inseln an der Westküste Griechenlands. Der überwiegende Teil der griechischen Weinbaugebiete liegt in Küstennähe.

Historie

Die griechische Weinbaugeschichte begann gemäß griechischer Mythologie sozusagen mit einem Seitensprung des obersten Gottes Zeus mit der schönen Seméle (Tochter der Harmonia, Göttin der Eintracht). Das führte  zur Geburt von Dionysos führte, dem Gott des Weines, der Freude, der Weintrauben, der Fruchtbarkeit und der Ekstase. Das antike Griechenland, vor allem die Insel Kreta, gilt auf Grund vieler archäologischer Funde von Weinbauartefakten wie zum Beispiel Amphoren, gilt als eine der „Wiegen der europäischen Weinkultur“. Bereits in der mykenischen Kultur im 16. Jahrhundert vor Christi (Mykene = nordöstliches Peloponnes) gab es einen Weinbau.

Griechenland - Szene aus Platons Symposion und Amphore 500 v. Chr.

Antike

Wein war wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Die Symposien Ausdruckwaren ein von geistvollen Gesprächen, Witzen, Liedern, Musik, Spielen und Darbietungen begleitetes Trinkgelage. Das Gemälde zeigt das berühmte Werk „Symposion“ von Plato (428/427-348/347 v. Chr.) mit den Teilnehmern Aristophanes (450-380 v. Chr.) und Sokrates (470-399 v. Chr.). Die Griechen waren auch die Ersten, bei denen Wein als wertvolles Handelsgut große Bedeutung erlangte. Schon Homer (8. Jhdt. v. Chr.) berichtet in der Ilias vom Wein als Hausgetränk der beschriebenen Helden. Mit Wein und Weinbau beschäftigten sich auch der Historiker Hesiod (~750-680 v. Chr.), der Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.), der Naturforscher Theophrastos (370-287 v. Chr.) und der Arzt Galen (129-216).

Kolonialisierungszüge

Auf ihren Kolonialisierungszügen im Mittelmeer brachten die Griechen ihre Reben und Weinbaukultur nach Sizilien, nach dem als Oinotria bezeichneten Süditalien, nach Südfrankreich und an das Schwarze Meer. Viele Methoden wurden von den Kelten und Römern übernommen. Der römische Dichter Vergil beschrieb die Vielfalt der Rebsorten: „Es wäre leichter, in Griechenland die Sandkörner zu zählen als die verschiedenen Rebsorten.“ 

Die berühmte Hafenstadt Monemvasia auf der Halbinsel Peloponnes war im späten Mittelalter unter der Herrschaft von Venedig ein in großem Umfang genutzter Umschlagplatz für Süßweine aus der Ägäis, die von hier in viele Länder Europas verschifft wurden. Vom 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts beherrschten die Osmanen das Land, in dieser Zeit verlor durch das moslemische Alkoholverbot der Wein seine Bedeutung. Nur auf den meisten Inseln wurde er in relativ geringem Umfang fortgeführt. Deshalb blieb einiges Wissen erhalten, das später an die Römer weitergegeben wurde.

Neuzeit

Erst längere Zeit nach der erlangten Unabhängigkeit im Jahre 1830 und dem Zurückdrängen des türkischen Einflusses begann man sich in Griechenland wieder professionell mit dem Weinbau als Wirtschaftsfaktor zu beschäftigen und reaktivierte mit großem Aufwand zahlreiche Weinberge. Unter den Pionieren waren auch einige Deutsche wie zum Beispiel Gustav Clauss, der im Jahre 1861 die heute noch bestehende riesige Kellerei Achaia Clauss begründete.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts verdoppelte sich die Rebfläche, aber als 1898 die Reblaus schließlich auch Griechenland erreichte, wurde vieles zunichtegemacht. Der Neuaufbau erfolgte relativ schleppend, weil in der Zwischenzeit auch die Nachfrage nach griechischem Wein stark zurückgegangen war. Eine Renaissance erlebte der griechische Weinbau erst mit dem Ende der Militärdiktatur 1974 und dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Union 1981.

Klima & Boden

Griechenland hat trotz stark maritimen Charakters einen hohen Gebirgsanteil. Die Böden aus Kalk, Granit und Vulkangestein und das vorherrschende mediterrane Klima mit kurzen feucht-milden Wintern und trocken-heißen Sommern wirken sich günstig auf den Weinbau aus. Die oft trockenen Herbste erbringen zumeist vollreife Trauben mit relativ wenig Säure. Der Großteil der...

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