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Weintank

Siehe unter Weingefäße.

Gefäße für die Aufbwahrung und den Konsum von Wein sind fast so alt wie das Getränk selbst. Bei den Ägyptern ist durch archäologische Funde die Glas-Herstellung im Neuen Reich um ca. 1500 v. Chr. belegt. Sie verwendeten für den Wein neben Tonkrügen auch bereits Glasflaschen. Bei den Griechen und Römern waren zu dieser Zeit immer noch hauptsächlich Amphoren aus Ton üblich. Bei den Römern wurde als Verschluss dieser Gefäße bereits der Korken genutzt. Auch Gefäße aus Bronze waren in der Antike gebräuchlich. 1952 wurde im Grab einer burgundischen Fürstin ein 1,64 Meter hoher Bronzekessel gefunden, der für einen Weintransport aus Griechenland gedient hat. Verschiedene Gefäße für die Aufbewahrung bzw. Trinkgefäße waren unter anderem Kantharos, Krater und Oinochoe.

Weingefäße - Amphore, Krater (Crater), Oinochoe, Kantharos

Antike

Im antiken Griechenland sind keine Holzfässer für Wein bekannt. Der Historiker Herodot 482-425 v. Chr.) berichtet aber von solchen aus Palmholz in der Stadt Babylon. Es wird vermutet, dass die Kelten schon um 600 v. Chr. in großem Umfang Holzfässer für den Transport benutzten und die Griechen und Römer diese Kunstfertigkeit übernommen haben. Julius Cäsar (100-44 v. Chr.) lernte Holzfässer erst auf seinem Gallienfeldzug um 50 v. Chr. kennen und der römische Autor Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) beschrieb sie als ein für seine Zeitgenossen unbekanntes Gefäß.

Um diese Zeit begannen die Römer, hölzerne Lagerbehälter aus Tannenholz zu verwenden. In der Stadt Pompeji, die 79 n. Chr. durch den Vesuvausbruch vernichtet wurde, fand man Überreste fassähnlicher Behälter aus Holz. Wahrscheinlich wurden Holzfässer ab Mitte des dritten Jahrhunderts in großem Umfang auch für Schiffstransporte verwendet. Denn ab diesem Zeitpunkt wurden archäologische Funde bezüglich Weinversand in Form von Tongefäßen wie Amphoren oder zumindest Keramikscherben in Schiffswracks immer seltener. Die wahrscheinlich älteste Weinflasche der Welt mit Inhalt im Historischen Museum der Pfalz in Speyer stammt aus dem 4. Jahrhundert nach Christi.

Neuzeit

Bis Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Wein in Holzfässern aufbewahrt, was neben mangelnder Hygiene nach jeder Öffnung zu Nachgärung oder Verderb führen konnte. Durch die Verwendung von Flaschen aus Glas und Korken gab es eine enorme Qualitätsverbesserung. Wein wurde nun viel haltbarer, außerdem entwickelte er sich in der Flasche weiter. Trotzdem war die Flaschenabfüllung bis weit ins 20. Jahrhundert eher die Ausnahme.

EU-Weinmarktordnung

Bei der 2009 in Kraft getretenen EU-Weinmarktordnung gab es auch Änderungen bezüglich der Weinbehältnisse. Bis dahin durften Qualitätsweine nur in Glasflaschen, Holzfässern oder Keramikgefäßen vermarktet werden. Um die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Länder gegenüber Drittländern vor allem aus Übersee zu erhöhen, wurde diese Bestimmung ersatzlos gestrichen. Qualitätswein darf daher nunmehr unbeschränkt in verschiedenste Behältnisse wie auch Bag-in-Boxes, KeyKeg oder Tetra Pak (Karton) abgefüllt werden. Die verschiedenen Behälter für die Weinbereitung und Lagerung werden aus Edelstahl, Glas, Holz, Beton, Granit, Keramik (Steingut) oder Kunststoff gefertigt. Ein neuer Trend mit Nachhaltigkeits-Gedanken ist, Wein auch in Mehrweg-Bierflaschen mit Kronkorken abzufüllen.

Die Behälter für die Gärung sind heute zumeist aus Edelstahl oder Beton und können bis 30.000 Liter fassen. Bei einer Fassgärung werden Holzfässer verwendet. Für den Ausbau sind Tanks aus Edelstahl, Keramik oder Beton, sowie Fässer aus Eichenholz verschiedenster Größen verwendet werden. Das Verschneiden von Cuvées erfolgt in großen Behältern bis 1,5 Millionen Liter aus Edelstahl. Der Massentransport erfolgt zumeist in Edelstahltanks mit 25.000 Liter Volumen. Glasbehälter gibt es nur in einer Größe bis etwa 65 Liter, sie werden als Alternative für kleine Holzfässer verwendet.

Bild links zeigt ein Barriquefass und ein Stückfass; Bild rechts einen Edelstahl- und einen Holztank für Maischegärung.

Behälter

Die Behälter für die Gärung sind heute zumeist aus Edelstahl oder Beton und können bis 30.000 Liter fassen. Bei einer Fassgärung werden Holzfässer verwendet. Für den Ausbau sind Tanks aus Edelstahl, Keramik oder Beton, sowie Fässer aus Eichenholz verschiedenster Größen verwendet werden. Das Verschneiden von Cuvées erfolgt in großen Behältern bis 1,5 Millionen Liter aus Edelstahl. Der Massentransport erfolgt zumeist in Edelstahltanks mit 25.000 Liter Volumen. Glasbehälter gibt es nur in einer Größe bis etwa 65 Liter, sie werden als Alternative für kleine Holzfässer verwendet. 

Bezeichnung

Art/Gebrauch

Verwendung

Volumen Liter

Achtel (Achterl) Trinkglas Österreich 0,125
Albeisa Flasche Piemont-Italien 0,75
Amper Gefäß Weinviertel (Österreich) unterschiedlich
Amphore Transportbehälter antike Länder unterschiedlich
Ampoule (Ampulle) Glasgefäß Penfolds Australien 0,75
Bag-in-Box Behälter viele Länder unterschiedlich
Ballonflasche Behälter viele Länder 2 bis 50 u. m.
Barriquefass Behälter viele Länder 225
Basquaise Flasche Gascogne-Frankreich 0,75
Batilla (Batillen) Fässchen Schweiz - Wallis -
Becher (Haferl) Trinkgefäß Deutschland, Österreich etwa 0,25 l
Bembel Gefäß für Apfelwein Deutschland,...

Stimmen unserer Mitglieder

Andreas Essl

Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.

Andreas Essl
Autor, Modena

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